Ein langes Projekt zu einem sehr wichtigen Thema ging zu Ende – und die Wasserfreunde Gevelsberg waren Teil davon!
Der Schwimmverband NRW hat für die Durchführung des Pilotprojektes zum Thema „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ sieben Pilotvereine gesucht und gefunden. Alle schwimmsporttreibenden Vereine und Abteilungen, die Mitglied im Schwimmverband NRW e.V. sind, konnten sich bis zum 26.03.2023 bewerben. Insgesamt haben sich 21 Schwimmvereine und -abteilungen aus sechs Schwimmbezirken beworben – und die Wasserfreunde Gevelsberg gehörten zu den „Auserwählten“. Schnell wurde ein Kernteam gebildet, darunter waren Meike Wuwer, Rabea Wilking, Aline Noack und Elena Wigotzki.
Von April 2023 bis Dezember 2024 wurden alle Teilnehmer bei der Durchführung einer Risikoanalyse, sowie bei der Erstellung und Umsetzung eines Konzeptes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt begleitet. Ziel des Projekts war die Einführung verbindlicher Verhaltensregeln, die für alle Beteiligten im Schwimmverein gelten. Zudem wurden geschulte Ansprechpersonen aus den Vereinen ausgebildet, an die sich Kinder und Eltern bei Verdachtsmomenten oder Unsicherheiten wenden können.
Ein zentraler Schwerpunkt während des Projektzeitraums war die Durchführung von Risikoanalysen bei den teilnehmenden Vereinen, also auch bei den Wasserfreunden Gevelsberg. Dabei wurde überprüft, ob es Bereiche oder Gegebenheiten gibt, die Machtmissbrauch oder sexualisierte Gewalt begünstigen könnten.
Diese Risikoanalyse hat deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, stets wachsam zu bleiben und aktiv daran zu arbeiten, sichere Räume für alle Beteiligten im Schwimmsport zu gewährleisten. Basierend darauf haben die Wasserfreunde ein individuelles Schutzkonzept entwickelt, welches den Kriterien des Qualitätsbündnisses zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport in NRW entspricht. Als Teil des Projekts hat die Risikoanalyse nicht nur die Strukturen des Vereins bekräftigt und gestärkt, sondern uns auch ein gemeinsames Ziel vor Augen geführt: Einen Sport, der frei von Grenzüberschreitungen ist und in dem sich alle wohlfühlen können.
Ein weiterer Fokus lag auf der Sammlung von Bedarfen und Herausforderungen aus den Vereinen. Um dies möglichst individuell passend zu gestalten (auch im Hinblick auf die örtlichen Gegebenheiten in den Trainingsstätten), trafen sich die Beauftragten des Vereins dazu im Januar 2024 und erarbeiteten die wichtigsten Bestandteile und Punkte mithilfe geschulter Unterstützung von Seiten des Schwimmverbands NRW. Die Ergebnisse flossen direkt in die Entwicklung unseres Schutzkonzeptes ein.
Abgeschlossen wurde das Projekt, welches sich letztlich über einen Zeitraum vom fast zwei Jahren erstreckte, mit einem Galaabend, zu welchem alle Teilnehmer*innen der Kernteams aller Vereine eingeladen waren. Nach mehreren Danksagungen und Interviews mit Beteiligten wurde das Projekt schließlich mehr als erfolgreich zu Ende gebracht.
Der Auftrag war groß, die Arbeit hat sich aber gelohnt: Seit Dezember 2024 sind die Wasserfreunde Gevelsberg Teil des Qualitätsbündnisses zum Schutz vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport in NRW – und damit hoffentlich auch Vorbild für alle weiteren Vereine.
Mit dem seit Mai 2022 in NRW geltenden umfassenden Kinderschutzgesetz stehen Schwimmvereine als Träger der freien Jugendhilfe in der Verantwortung, den Schutz ihrer Mitglieder zu gewährleisten.
Den Wasserfreunden Gevelsberg hat das Pilotprojekt gezeigt, wie wichtig Präventionsarbeit im Sport ist, um geschützte Räume zu schaffen. Dies soll ein Zeichen sein, dass die erzielten Erkenntnisse und Strukturen langfristig Bestand haben und auch auf andere Sportarten übertragen werden können.
@Aline Noack